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Menschen stärken Menschen

                                

Co-Abhängigkeit

 

Nicht nur die Betroffenen selbst leiden unter ihrem Alkoholismus.

Von Co-Abhängigkeit „ Mitbetroffene „ spricht man, wenn Personen aus dem nahen Umfeld des Süchtigen Symptome einer Sucht beziehungsweise Abhängigkeit zeigen, sich zum Beispiel aus dem sozialen Leben zurückziehen.

Alkoholismus belastet Angehörige meist stark. Wer mitbekommt, dass ein Freund oder Verwandter Anzeichen einer Alkoholsucht aufweist, zeigt sich in den meisten Fällen sehr betroffen, sorgen- und angstvoll.

Viele Angehörige hegen den Wunsch, den Suchtkranken zu heilen oder sein Leben zu erleichtern. Entweder, indem sie versuchen, dessen Alkoholkonsum zu verhindern, oder paradoxerweise, indem sie selbst für Nachschub sorgen.

Letzteres Phänomen dient auch der Vertuschung des eigentlichen Suchtproblems der nahestehenden Person – ein typisches Anzeichen einer CO-Abhängigkeit. Denn ebenso wie der Alkoholkranke selbst wollen Angehörige es manchmal einfach nicht wahr haben, oder zumindest nicht vor anderen Menschen zugeben, dass ein Suchtproblem besteht.

Die Co-Abhängigkeit kann sogar so weit gehen, dass sich die gesamte Familie aus dem öffentlichen Leben zurückzieht, aggressives oder anderweitig auffälliges Verhalten des Betroffenen bagatellisiert und zum Teil sogar Falschaussagen macht.

Helfen werden so Angehörige nicht ! im Gegenteil:

Eine eigene Tendenz zum Alkoholismus, psychische Probleme oder finanzielle Schwierigkeiten als Folge der Co-Abhängigkeit sind keine Seltenheit. Um dem zu entgehen, müssen Angehörige akzeptieren, dass der Betroffene die Konsequenzen seines eigenen Verhaltens selbst zu tragen hat. 

So lässt sich einer Co-Abhängigkeit vorbeugen. Doch wie sollen Freunde und Familienangehörige mit der schwierigen Situation umgehen?

Das für eine Co-Abhängigkeit typische Verhalten – Verstecken von Alkohol oder die Kontrolle des Konsums von Betroffenen – hilft nicht, den Alkoholismus zu beenden.

Auch eine permanente Aufsicht führt hier nicht zum Ziel.

Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen speziell auch für Angehörige aufzusuchen ist hier der richtige Weg. Um einer Co-Abhängigkeit vorzubeugen, sollten Angehörige von Alkoholkranken außerdem den Gedanken an eine Mitschuld und Verantwortung ablegen.

Die eigenen Bedürfnisse sollten immer vor die Belange des Suchtkranken gestellt werden. Entscheidend ist es, loszulassen und die eigenen Interessen (wieder) zu entdecken.